Mein Weg zu Yoga, mein Yogaweg und überhaupt mein Weg
Ich heiße Natalie und bin 35 Jahre alt. Ich bin mit Leib und Seele dreifache Mama und aufgrund des Todes meiner Erstgeborenen verwaiste Mama - auch mit Leib und Seele. Und vielleicht mehr mit Seele als mit Leib praktiziere ich Yoga und bin seit Mai 2019 Yogalehrerin. Und das hat wiederum sehr viel, wenn nicht ausschließlich, mit dem Tod meiner Tochter zu tun. So begann mein Weg zu Yoga - so begann mein Yogaweg.
Trauern bedeutet Arbeit und Yoga entspricht dem als ein Weg des aktiven Handelns. Es ist ein Weg der kleinen Schritte. Und gleichzeitig ist er das Ziel. Dieses Ziel schenkt Orientierung und Halt und einen gelebten, erfahrbaren und damit unerschütterlichen „Glauben“ an ein höheres, göttliches Selbst in jedem von uns. Es ist ein Weg des Bewusstwerdens über alles nicht Greifbare und der Achtsamkeit gegenüber allem Greifbaren. Und schließlich auch der Weg der Erkenntnis, wie beides - das Greifbare und Nichtgreifbare - zusammengehört.
Ich ging und gehe den Weg der aktiven Trauer und nicht den des Absturzes oder der Ignoranz und auf diesem Weg entdeckte ich durch Yoga die mir und in mir zur Verfügung stehenden Ressourcen. Neben Eigenschaften wie Geduld, Vertrauen, Weitsicht und Mut sind es vor allem die inneren Kräfte:
- die Geisteskraft, die mich mit dem Universum verbindet
- und die Bauchkraft als meine stabile Basis
Wenn ich meine Natur als ein nicht-wissendes Wesen akzeptieren muss, dann habe ich es in der Hand, meinen tiefsten "Glauben an Sinn“ und mein Vertrauen darauf aus der unerschöpflichen Quelle in mir heraus zu entwickeln. Aus einer Quelle, zu welcher Yoga mich führt.
Das Leben wandelt sich, die Trauer wandelt sich - die Verbundenheit bleibt.